Wann? Donnerstag, den 25.10.2018 ab 18:00 Uhr
Wo? FH Bielefeld
Interaktion 1
33619 Bielefeld
Hörsaal B2
Veranstaltung mit der Gruppe K aus Bochum
Sozial motiviert sind irgendwie alle, die ein Studium der Sozialen Arbeit beginnen. Sie wollen mit Menschen arbeiten und ihnen in Notlagen helfen – und das nicht ehrenamt-lich in ihrer Freizeit, sondern in einem anerkannten Beruf.
Das Tätigkeitsfeld ist der Umgang mit einem breiten Spektrum prekärer Existenzen, das von verwahrlosten Jugendlichen, arbeitslosen Erwachsenen, verarmten Rent-ner_innen, nicht integrierten Ausländer_innen und Geflüchteten bis zu Menschen mit Behinderung, Drogenabhängigen, Straffälligen, – oder denjenigen, die es noch werden können, reicht. Jedem einzelnen von ihnen will die Soziale Arbeit helfen, mit seinen Problemen zurechtzukommen.
Und so werden „Komfortzonen verlassen“, „Erfolgserlebnisse generiert“ und diese an-schließend „in den Alltag transferiert“. Die Klient_innen lernen, eigene „Stärken zu be-tonen“, die eigenen „Ressourcen zu erforschen“, und werden außerdem mal so richtig „empowered“. Vollgetankt mit neuen Durchhalteparolen absolvieren sie dann das siebte Bewerbungstraining. Dabei fragt die Soziale Arbeit sich in der Regel nicht, wo die Ursachen für die dauerhaft vorhandenen sozialen Probleme liegen. Die „gibt es einfach“, die Soziale Arbeit nimmt sie hin und setzt erst bei der „Bewältigung“ an. Daher auch unsere Behauptung: Soziale Arbeit hilft Menschen nicht aus Armut und Not her-auszukommen. Soziale Arbeit betreut Menschen in Armut und Not!
Wir denken, dass es nötig ist, den Ursachen der sozialen Probleme auf den Grund zu gehen, wenn man sich daran stört. Die Notlagen werden in dieser marktwirtschaftlich organisierten Gesellschaft produziert und sind deswegen dauerhaft vorhanden. Das wollen wir anhand typischer Arbeitsfelder zeigen und kritisieren.
Wir denken, dass man sich als (angehende) Sozialarbeitende darüber klar sein sollte, was man da tut, wobei man Menschen hilft und warum trotz immer mehr Sozialer Ar-beit, neuem Professionsverständnis und verbesserter Konzepte die Notlagen nie we-niger werden.
Veranstaltung der Antinationalen Linken Bielefeld mit der Gruppe K aus Bochum.