In Bielefeld haben am Mittwoch, den 5. Februar bis zu 550 Menschen spontan gegen den Rechtsruck und eine Regierungsbeteiligung der AfD in Thüringen demonstriert. Anlass war die Wahl des FDP Mitglieds Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten von Thüringen. Kemmerich war mithilfe der Stimmen von AFD, CDU und FDP gewählt worden. Vor der Landtagswahl hatte der neue Ministerpräsident noch jegliche Zusammenarbeit mit der AFD kategorisch ausgeschlossen.
Bundesweit gingen Menschen gegen diese Wahl auf die Straße, unter anderem in Erfurt, Leipzig, Gera, Berlin, Hamburg, München und Köln.
In Bielefeld rief die Gruppe Antinationale Linke Bielefeld zum Protest
auf. Um 20 Uhr trafen sich etwa 300 Menschen am Startpunkt der Demonstration am Jahnplatz. Auf dem Weg durch die Turnerstr. vorbei am Büro der CDU schlossen sich dann immer mehr Menschen an. Am Büro der FDP in der August-Bebel-Str. beteiligten sich dann bis zu 550 Menschen an
der Demonstration.
Die linke Gruppe sieht in der Wahl eine Zusammenarbeit zwischen CDU, FDP und AfD und damit eine weitere Normalisierung rechtsextremer Positionen.
„Obwohl wir von den Parteien der sogenannten Mitte nichts anderes erwartet haben, stellt diese Zusammenarbeit mit einer faschistischen Partei doch eine neue Stufe in einer zunehmenden Rechtsentwicklung in der Gesellschaft dar. Wir stehen an der Seite aller, die unter dieser
Entwicklung leiden. Wir werden die AfD und alle die mit ihr zusammenarbeiten weiter bekämpfen!“, macht die Sprecherin der Antinationalen Linken Bielefeld Sarah Fried deutlich.
Bereits Im September 2019 hatten nach den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg 300 Menschen in Bielefeld gegen eine Regierungsbeteiligung der AfD demonstriert.