[Pressemitteilung] Spontandemonstration gegen rechten Terror

In Bielefeld gedachten am Donnerstag, dem 20. Februar, etwa 500 Menschen den Opfern eines rechtsterroristischen Anschlags im hessischen Hanau. Die Mahnwache wurde von der Initiative „Wir sind mehr – Bielefeld“ organisiert. Es beteiligten sich zahlreiche Unterstützer*innen der kurdischen Bewegung. Unter den Opfern des Terroranschlags befanden sich auch Kurd*innen. In über 50 Städten in Deutschland fanden ähnliche Mahnwachen und Demonstrationen statt.
Antifaschistische Gruppen hatten in Bielefeld ebenfalls dazu aufgerufen sich an der Mahnwache zu beteiligen und anschließend in einer Spontandemonstration durch die Stadt zu ziehen.

Die Unterstützung der kurdischen Bewegung wurde von zahlreichen Demonstrant*innen durch Fahnen zum Ausdruck gebracht.

An der Spontandemonstration beteiligten sich ebenfalls etwa 500 Menschen. Die Demoroute führte vom Rathaus durch die Altstadt zum Jahnplatz, wo eine Zwischenkundgebung abgehalten wurde. In einem Redebeitrag wurde betont, dass es in der Verantwortung Aller liegt, sich gegen Rassismus einzusetzen: „In der deutschen Gesellschaft herrscht ein rassistischer Konsens und wir alle tragen täglich dazu bei. Mit jeder Talkshow, in der die Faschist*innen der AfD ihre Meinung vor einem Millionenpublikum verbreiten dürfen, mit jedem Interview. […] In jedem Moment, in dem wir rassistische Witze unkommentiert lassen oder bei racial profiling der Polizei einfach zuschauen tragen wir zu dem Erstarken der Rechten bei.“
Anschließend ging es zum Kesselbrink. Dort wurde die Demonstration nach zwei weiteren kurzen Redebeiträgen beendet.
Auch die Gruppe Antinationale Linke Bielefeld hat sich an der Spontandemonstration beteiligt. Der Gruppe ist es wichtig, nicht nur den Opfern zu gedenken, sondern auch auf die gesellschaftlichen Umstände hinzuweisen.
„Dies war nicht die Tat eines verwirrten Einzeltäters, sondern eines rassistischen Rechtsterroristen. Wir müssen den Anschlag in die aktuelle gesellschaftliche Stimmung einordnen. Wir meinen damit nicht nur die zunehmenden Erfolge der faschistischen AfD, sondern auch den Rassismus der Mitte. Die Tat richtete sich bewusst gegen eine Shisha-Bar. Ein rassistisches Feindbild, dass insbesondere in NRW von Innenminister Herbert Reul (CDU) im letzten Jahr durch gezielte Razzien der Polizei aufgebaut wurde. Der Aufbau solcher Feindbilder bestärkt rassistische Täter*innen in ihren Handlungen.“, stellt die Sprecherin der Gruppe Sarah Fried fest.
Im Januar 2019 hatte der Innenminister in NRW eine Großrazzia gegen ShishaBars mit 1300 Beamten veranlasst.

Auch die Klimabewegung beteiligte sich an der Demonstration in Bielefeld