[Aufruf] Feministisch Kämpfen – Solidarisch durch harte Zeiten

Feministisch Kämpfen – Solidarisch durch harte Zeiten

Als Teil vom Bündnis feministischer Kampftag rufen wir zur Demo am 8.März auf!

Folgend der Aufruf. Alle weiteren Infos finden sich hier.

Wie gerne würden wir am 8. März einen entspannten Tag verbringen und uns über die Errungenschaften feministischer Bewegungen freuen. Stattdessen bleibt die Notwendigkeit zum feministischen Kampftag aufzurufen. Denn wir sind mit Angriffen von Konservativen, rechten Kräften und der sogenannten Mitte konfrontiert und müssen die Rechte von FLINT*A Personen verteidigen.

Wir sind wütend! Die Stimmung in diesem Land macht uns Angst: Faschistische, patriarchale, antisemitische und rassistische Hetze nehmen zu und bleiben immer mehr unwidersprochen. Dabei zeichnet sich der gerade geführte Wahlkampf vor allem durch Hetze auf Kosten von marginalisierten Menschen aus. In der sogenannten Migrationsdebatte wird aktuell besonders deutlich, wie leicht die Entmenschlichung der vermeintlich „Anderen“ fällt und zur gesellschaftlichen Norm wird.

Parteiübergreifend wird nationalistisches Denken gepredigt und umgesetzt. Fluchtursachen, wie Klimaveränderung, Armut, Hunger, Krieg und Gewalt, die maßgeblich durch westliche Industriestaaten geschaffen werden, werden nicht behoben. Stattdessen werden die deutschen und europäischen Grenzen blutig verteidigt und autoritäre Regime durch (Wirtschafts-)Kooperationen und Waffenlieferungen unterstützt.

Es gibt keinen Krieg, in dem nicht auch patriarchale Gewalt systematisch verwendet und gleichzeitig im Inneren verstärkt wird. Sie ist ein zentrales Mittel der Kriegsführung. Die Allgegenwärtigkeit von gezielter Gewalt gegen Frauen und Queers im Krieg entspringt der gleichen patriarchalen Logik wie das Besitzdenken, das hinter Femiziden steht.

Patriarchale Gewalt ist allgegenwärtig und hat System. Jeden zweiten Tag gibt es in Deutschland einen Femizid. Selbst diese tödliche Form von Gewalt ist für gewöhnlich nur eine Randnotiz in den Lokalnachrichten – Bielefeld ist da keine Ausnahme. Diese Taten werden als Einzelfälle und Beziehungstaten abgetan, obwohl die Gewalt System hat und tief im Patriarchat verankert ist.

Antifeminismus, Nationalismus, Trans- und Queerfeindlichkeit gehen Hand in Hand. Die organisierten Angriffe auf CSDs im letzten Sommer, der Versuch der Vereinnahmung des Begriffs Pride Month als Stolzmonat, sowie die Hetze gegen das Selbstbestimmungsgesetz sind nur einige Beispiele hierfür. Bedingt wird dies auch durch den Erfolg der Rechten in den sozialen Medien. Dort schaffen sie es traditionelle heteronormative Rollen zu beleben und den Dienst für Vaterland und Nation zu bejubeln. Die privaten Unternehmen, die hinter den Plattformen stehen, unterstützen dies und profitieren davon.

Eins muss klar sein: (Queer-)feministische Kämpfe können sich auf Staat und Parteien nicht verlassen. Der Staat rüstet auf, im Inneren und im Außen. Diejenigen, die sich dem aktiv entgegenstellen, bedroht der Staat mit enormer Repression.

Es liegt an uns, die Erfolge und Kämpfe der letzten Jahre zu verteidigen, uns zu organisieren und gemeinsam eine Welt aufzubauen, in der wir alle frei und selbstbestimmt leben können.

Nicht nur in harten Zeiten stehen wir zusammen und kämpfen feministisch für ein gutes Leben für alle. In unseren Kämpfen gibt es Platz für alle, die die Utopie einer solidarischen und befreiten Gesellschaft teilen. Niemand bestimmt, wer wir sind und wie wir zu lieben und leben haben – außer uns selbst.

Lasst uns am 08. März gemeinsam auf der Straße feministisch kämpfen!

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