Montag, 3.6.19 20 Uhr Extra Blues Bar
Vortrag und Diskussion mit Peter Jonas (Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft)
Überall die Aufstände, nirgendwo die soziale Revolution: Seit der großen Krise des Kapitalismus in der letzten Dekade haben wir vor allem auf den Plätzen der Metropolen überall auf dem Globus die größten Bewegungen der Geschichte erlebt. Geblieben ist von ihnen wenig. Und nicht nur das: In kaum einer von ihnen ist die Perspektive einer Gesellschaft jenseits von Warenproduktion, Lohnarbeit, Eigentum und Nation aufgeworfen worden. Über Regime changes und die zumeist kaum eingelöste Forderung nach einer Demokratrisierung der Gesellschaften samt einiger sozialpolitischer Reformbemühungen sind die Bewegungen nicht hinausgekommen. Dabei scheinen die Verhältnisse dafür reif wie nie. Die Produktivität hat solche Ausmaße erreicht, dass die Befriedigung der Bedürnisse aller nicht mehr nur als leere Phrase erscheinen lassen müsste, die Proletarisierung ist das maßgebliche Verhältnis, in das sich die übergroße Mehrheit der Menschen hineingeworfen sieht, und der Kapitalismus war zumindest in den vergangenen Jahrzehnten kaum so diskreditiert wie jetzt.
Woher kamen dann die Blockaden? Sind sie das Produkt der Schwäche der radikalen Linken in den vergangenen Jahrzehnten oder ein Produkt der aktuellen Klassenzusammensetzung der Subalternen? Ausgehend von dieser Fragestellung wird der Versuch unternommen werden, die globale Lage der Proletarisierten zu untersuchen und aktuelle sowie historische Strategien der (vor allem dissidenten) Strömungen der ArbeiterInnenbewegung auf ihre Gültigkeit hin zu überprüfen und einige Thesen dazu zur Diskussion zu stellen.
Vortrag und Diskussion mit Peter Jonas (Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft)