[Vortrag] Widerstand in den Quarteri Populari Mailands

Samstag, 6.7. 20:00 Uhr Potemkin Bar

2014 gründet sich im Arbeiter*innenviertel Giambellino in Mailand das Nachbarschaftskomitee ‚Comitato habitanti Giambellino-Lorrenteggio‘. Kollektiv und selbstorganisiert werden leerstehende und dem Verfall überlassene Sozialbauwohnungen im Viertel besetzt und Zwangsräumungen verhindert. Es wird versucht, mit solidarischen Projekten wie Nachhilfeunterricht, Kantinen und Sportvereinen der sozialen Zurichtung entgegenzuwirken und gemeinsam eine kämpferische Perspektive zu entwickeln.

Keine fünf Jahre später wird am 13.12.2018 durch die Carabinieri eine Razzia gegen das Nachbarschaftskomitee in Giambellino durchgeführt. Der Vorwurf lautet: „Bildung einer kriminellen Vereinigung zum Zweck der organisierten Besetzung“. Somit wird das Komitee faktisch mit der Mafia in einen Topf geworfen. Neun Genoss*innen des Nachbarschaftskomitees befinden sich seitdem unter strengen Auflagen unter Hausarrest, gegen 75 weitere Aktivist*innen laufen Ermittlungsverfahren. Dieser Angriff
ist nicht nur ein herber Schlag gegen die Betroffenen, er ist auch ein Wink mit dem Zaunpfahl seitens des Staates an die vielen weiteren Komitees und solidarische Projekte, die es landesweit gibt. Angesichts des Rechtsrucks und der anhaltenden ökonomischen Krise in Italien bekommt diese Form der Repression einen noch bittereren Beigeschmack; einer, der einem mit Blick auf die gesellschaftlichen Entwicklungen hierzulande nicht vergeht.

In der Veranstaltung werden Genoss*innen über das Projekt und die gegenwärtige Repreossion berichten sowie mit euch über Folgen die wir aus diesen Erfahrungen schließen können diskutieren.

Weitergehende Infos zum ‚Comitato Habitanti Giambellino- Lorrentegio finde ihr unter:

https://malaboca.noblogs.org/
http://siamotuttirobinhood.it