Gutes Leben für Alle – statt Verschwörungstheorien und Sterben für den Standort!

Bundesweit geht aktuell eine wilde Mischung aus Impfgegner*innen, Esoteriker*innen, Reichsbürger*innen und anderen Rechten und Verschwörungstheoretiker*innen auf die Straßen, um gegen die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus und für eine Rückkehr zur Normalität zu demonstrieren. In einem antimodernen Reflex werden wissenschaftliche Erkenntnisse von ihnen geleugnet oder ad absurdum geführt– so wird ein Virus, welches weltweit bereits Hunderttausende getötet hat, wahlweise für nicht existent, zu einer harmlosen Grippe oder einem geheimen Plan der „Eliten“ erklärt.

Teilweise nennen diese Gruppen sich Corona-Rebellen, doch mit einer tatsächlichen Rebellion haben sie nichts gemein. Während die vermeintlichen „Rebell*innen“ über „die da oben“ schimpfen, stellen hochranige Vertreter*innen von Politik und Wirtschaft ähnliche Forderungen wie sie selbst. Sie wollen eine Rücknahme der Eindämmungsmaßnahmen, um den Standort nicht zu gefährden. Der drohende Tod von unzähligen Menschen wird dabei entweder ausgeblendet oder als notwendiges Opfer einkalkuliert.
Beide Seiten sind sich einig, dass eine Rückkehr zu einer vermeintlichen Normalität wichtiger ist als die absehbaren Opfer des Virus.

Doch von welcher Normalität sprechen wir hier eigentlich?
Normalität bedeutet für viele von uns in unsinnigen Jobs zu schuften, um den Profit der Unternehmen zu schaffen.
Normalität bedeutet für Frauen* sich neben der Lohnarbeit auch noch um Haushalt und Kinderbetreuung kümmern zu müssen.
Normalität bedeutet für viele Menschen sich zwischen einem Leben in Diktaturen oder Kriegsgebieten und der lebensgefährlichen Flucht aus diesen entscheiden zu müssen. Nur um dann im Mittelmeer dem Ertrinken überlassen zu werden oder in Lager gesperrt zu werden.
All diese Dinge werden nicht von einer „bösen“ und „gierigen“ „Elite“ umgesetzt. Sie sind in den Grundlagen unserer kapitalistischen, patriarchalen und nationalistischen Gesellschaft angelegt und deshalb leider vollkommen normal. Die Coronakrise verschärft all diese Miseren nur noch weiter.

Das kann man auch an den staatlichen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus ablesen: während private Treffen und Versammlungen massiv eingeschränkt wurden, blieb der Zwang zur Arbeit zu gehen für die meisten bestehen. Während Arbeiter*innen Lohnausfälle aufgrund der Kurzarbeit verkraften mussten, bekommen Unternehmen staatliche Milliardenhilfe und schütten trotz Allem weiterhin Dividenden aus. Und für die vielen „systemrelevanten“ Arbeiter*innen im Pflegebereich bestand die Wertschätzung aus ein bisschen Klatschen und einem massiven Abbau ihrer Arbeitsrechte.

Wir sehen also: Statt sich gemeinsam um die Abschaffung tatsächlicher Miseren zu kümmern, liegt das Hauptaugenmerk in dieser Gesellschaft zwangsläufig auf Hilfen für die Wirtschaft und der Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. Denn im Kapitalismus sind menschliche Bedürfnisse immer der Profiterwirtschaftung untergeordnet.

Lasst uns gemeinsam gegen die Folgen der Krise und diese Normalität kämpfen!
Für ein gutes Leben für Alle statt Verschwörungsideologie und Sterben für den Standort!

Kommt zur Kundgebung!

Bielefeld – 16.05. – 16 Uhr – Kesselbrink

Hinweise:
– Bitte kommt zu Fuß oder mit dem Fahrrad , meidet bei der Anreise große Gruppen.
– Bringt Masken für dich und andere Demonstrant*innen mit!
– Bringt passende Schilder oder Transparente mit
– Achtet auf weitere Ankündigungen, insbesondere in Bezug auf weitere Auflagen, Verschiebung von Ort/Zeit oder ein Verbot / Rechtsstreit darum