Am Abend des 14.01.2020 haben sich in einer Bar in Berlin Corona-Verharmloser getroffen, um bei Bier und Wein eine Partei zu gründen. Der Name der Partei ist „Team Freiheit“ und auf der dazugehörigen Website findet man als Gründungsmitglied der Partei Prof. Dr. Schwab zusammen mit dem who is who der Corona Leugner Szene, wie den Rechtsanwält:innen Dr. Füllmich und Viviane Fischer. Prof Dr. Schwab ist seit 2015 Professor an der Universität Bielefeld und Lehrstuhlinhaber für Bürgerliches Recht, Verfahrens- und Unternehmensrecht. Die Versammlung in der Bar wurde wegen Verstößen gegen die Corona Bestimmungen von der Polizei aufgelöst und am Rande der Veranstaltung wurde ein Journalistin angegriffen. Laut dem Tagesspiegel sei das Vorhaben „auch vom sogenannten „Corona-Ausschuss inspiriert, der von Rike Feurstein und drei anderen Rechtsanwält:innen zur „Beweisaufnahme zur Corona-Krise” gegründet wurde.“ Dieser sogenannte Ausschuss soll vermeintliche Fehler der Politik und Wissenschaft im Umgang mit Corona aufdecken. Mittlerweile hat der „Corona-Ausschuss“ einen Zwischenbericht veröffentlicht. Wenig überraschend kommt der Bericht zu dem Schluss: „Das von Corona ausgehende Risiko werde stark überschätzt.“ Durch den vermeintlichen wissenschaftlichen Anstrich und professionelles Auftreten soll der Ausschuss so etwas wie Legitimität ausstrahlen.
Bereits in den letzten Wochen ist Prof Dr. Schwab immer wieder im Zusammenhang mit dem sogenannten „Corona Ausschuss“ aufgefallen. Geleitet wird der „Ausschuss“ laut der Website von vier Anwält:innen. unter anderem von Rechtsanwalt Dr. Justus P. Hoffmann. Der Rechtsanwalt Dr. Justus P. Hoffmann ist auch wissenschaftlicher Mitarbeiter und Habilitand am Lehrstuhl von Prof. Dr. Schwab.
Prof. Dr. Schwab hat außerdem ein Musterschreiben für Eltern an Schulleitungen verfasst. Das Schreiben, dass auf der Seite des sogenannten „Corona Ausschuss“ zur Verfügung gestellt wurde, soll die Kinder von der Pflicht zum Mund-Nasenschutz Tragen zu „befreien“, wie er selber bestätigte. Von dem Brief existieren mehere Variationen aber in mindestens einer setzt Prof. Dr. Schwab das Maskentragen im Unterricht mit Vergasung der Kinder durch das Einleiten von Co2 in den Klassenraum gleich.
Während sich die Website des „Corona Ausschuss“ bemüht einen seriösen Eindruck zu erwecken ist der Telegram Kanal des „Corona Ausschuss“ entlarvend. Dort werden munter Verschwörungstheorien verbreitet, etwa das ein Lockdown bereits bis Sommer geplant ist. Es wird nach Hinweisen gesucht, dass die Übersterblichkeit in Sachsen nichts mit Corona zu hat und natürlich wurde auch für die Parteigründung des „Team Freiheit“ geworben. Außerdem wurde in dem Kanal auch ein Live Interview Stream mit Prof. Dr. Martin Schwab geteilt.
Der „Corona Ausschuss“ ist angeblich eine Stiftung aber: „Weder der Deutsche Stiftungsrat noch die Berliner Stiftungsaufsicht kennen das Konstrukt mit dem Namen „Stiftung Corona Ausschuss“. Eine Sprecherin des Berliner Justizsenats erklärte gegenüber der SÜDWEST PRESSE: „Entweder ist die Stiftung nicht rechtsfähig, oder ihr statuarischer Sitz ist nicht in Berlin; die angegebene Adresse wäre dann nur eine Geschäftsstelle.“ Dazu passt, dass der Ausschuss nach eigener Darstellung zwar gern Spenden annimmt, jedoch noch keine Spendenbescheinigungen ausstellen kann.
Es wirft einige Fragezeichen auf das ein Professor für Bürgerliches Recht, Verfahrens- und Unternehmensrecht engste Beziehungen zu so einem undurchsichtigen rechtlichen Konstrukt hat.
Die „Stiftung Corona-Ausschuss“ lud in ihrer ersten Sitzung den Arzt Dr. Wolfgang Wodarg zu einer mehrstündigen Experten-Anhörung. Wolfgang Wodarg ist ein Lungenarzt der seit Beginn der Pandemie Corona verharmlost. Dennoch hat Prof. Dr. Schwab ein 181 Seiten langes Dossier, in der Einleitung sogar „Verteidigungsschrift“ genannt, geschrieben in dem Prof. Dr. Schwab Wolfgang Wodargs Aussagen untersucht um „einer einseitigen Vorprägung des Meinungsbild entgegenzuwirken.“ In diesem Dossier trifft Prof. Dr. Schwab wissenschaftlich überholte oder unhaltbare Aussagen:
„Insgesamt ist festzuhalten: Selbst wenn SARS CoV-2 so gefährlich ist wie bisher angenommen, bedeutet dies noch lange nicht, dass individuelle und kollektive Freiheitsbeschränkungen irgendetwas zur Eindämmung beitragen können.“ (Seite 181)
„Andere Studien, die nach dem Prozentsatz der Verstorbenen unter den SARS CoV-2-Infizierten gefragt haben, haben Sterblichkeitsraten zutage gefördert, die in etwa jenen einer Grippewelle entsprechen.“ (Seite 180)
Bei inzwischen über 1000 Toten pro Tag in Deuschland noch davon zu sprechen, dass Corona nicht schlimmer als eine Grippe sei, disqualifiziert Dr Schwab eindeutig als ernstzunehmenden Experten rund um Corona. Auch die Wirksamkeit von Lockdownmaßnahmen bei der Bekämpfung der Pandemie anzuzweifeln ignoriert die naturwissenschaftliche Realität. Keine ernstzunehmenden Naturwissenschaftler:innen würden die beiden Aussagen heute treffen. Natürlich kann man über die Ausmaße der Corona Maßnahmen diskutieren, aber doch nur auf der Grundlage von wissenschaftlichen Fakten. Ob es Sinn macht das Privatleben massiv einzuschränken, während die Wirtschaft (fast) uneingeschränkt weiterläuft kann und muss man diskutieren. Aber zu behaupten Corona sei so harmlos wie eine Grippe und der Lockdown habe keine Auswirkungen, ist einfach unwissenschaftlich und damit begibt sich Prof. Dr Schwab auf Corona Leugner:innen Niveau.
Bereits seit dem Sommer ist Prof Dr. Schwab immer stärker in die Corona Leugner:innen Szene Deutschlands abgedriftet. Er verfasste ein Musterschreiben mit dem angeblich Schüler:innen von der Maskenpflicht befreit werden können. Einer seiner wissenschaftlichen Mitarbeiter leitet den sogenannten „Corona Ausschuss“ welcher Corona Leugnung einen seriösen Anstrich verpassen soll und selber verfasst Prof. Dr. Schwab eine Verteidigungsschrift für den Corona Leugner-Arzt Wolfgang Wodarg. Den Höhepunkt erreicht hat Prof. Dr. Schwabs Wirken in der Corona Leugner:innen Szene nun damit, dass er als Mitgründer einer Corona Leugner:innen Partei auftritt. Das Ziel der Partei sei die Abschaffung der Corona Maßnahmen bestätigte einer der Mitgründer:innen nach Auflösung der Veranstaltung am Donnerstagabend laut Tagesspiegel. Das Impressum der Website der angeblich neugeründeten Partei „Team Freiheit“ und des „Corona Ausschuss“ sind identisch.
Es ist nicht das erste mal, dass Prof. Dr. Schwab in der Öffentlichkeit negativ aufgefallen ist. Im Jahr 2012 duldete er als Dekan der Rechtswissenschaft an der FU Berlin während einer Abschlussfeier Verbindungsstudenten, die sich offen in den Farben ihrer rechtsextremen Burschenschaft zeigten. Obwohl das Tragen von Verbindungsfarben in der FU Berlin ausdrücklich „unerwünscht“ ist. Einen Studenten, der das auf der Abschlussfeier kritisierte verwies Prof. Dr. Schwab des Saales.
Wir warnen ausdrücklich davor, angesichts seines Wirkens in den letzten Monaten, Prof. Dr. Schwab weiterhin als neutralen Corona Experten anzusehen. Seine Aussagen zur Pandemie sind wissenschaftlich nicht haltbar.
Studierende berichten aus den Vorlesungen und Seminaren von Prof. Schwab, dass er inzwischen auch dort die Corona Pandemie verharmlost. Wir fordern die Universität Bielefeld auf sich von den Aussagen ihres Professors zu distanzieren und ihm die Möglichkeit zu nehmen seine gefährlichen Aussagen im Rahmen der Lehre zu verbreiten!
Update:
24. April
Das „Kollektiv Anonymous“ hat das komplette Mitglieder_innenverzeichnis der Schwurbel Partei „die Basis“ vom offenem Webserver der Partei kopiert und die Daten von prominenten Schwurbler_innen veröffentlicht, (Link: https://anonleaks.net/2021/optinfoil/diebasis-unendliche-weiten/ ) darunter auch die von Prof. Dr. Schwab:
„Professor Martin Schwab hat die Mitgliedsnummer 20004770, er ist Mitglied seit dem 12.01.2021 und zahlt 10 Euro im Monat. Er arbeitet nicht nur am Institut für Rechtswissenschaften in Bielefeld (wissen wir ja schon), er wohnt auch in Bielefeld.“
Seitdem wir den Post über Prof. Dr. Schwab veröffentlicht haben gab es auch ein Treffen am 27.2. (Link: https://twitter.com/david_schoels/status/1365654317101899776?s=21 ) der rechtsoffenen und strukturell antisemitschen Schwurbler Partei „die Basis“ in der Bielefelder Kneipe „Bar Celona“. Besonders ekelhaft: Das Gebäude in dem heute die Bar Celona ist, war von 1940-1943 ein Arbeits- und Vernichtungslager, vorallem für Jüdische Familien und Senior_innen.